Einige Tipps zur Wartung und Reparatur am Mitsubishi Sigma (F07W)
Ein paar Infos und Erfahrungen zum Simmerringe wechseln am 12V Sigma Motor 6G72 am Mitsubishi Sigma Station Wagon F07W. Gilt auch für die Limousinen mit 12V Motor.

Es handelt sich hier nicht um offizielle Reparaturanleitungen, sondern ausschließlich um Erfahrungsberichte meiner selbst durchgeführten Arbeiten. Die Infos verstehen sich als Anregungen. Im Zweifel über die Nutzung der hier gebotenen Infos sollte IMMER die Verkehrssicherheit Vorrang haben!


Simmerringe wechseln am 12V Sigma Motor 6G72
Ist die Ölwanne auf der Fahrerseite verkleistert? Dann sind die Wellendichtringe (Simmerringe) verschlissen. Den Wechsel sollte man sinnvollerweise mit einem Zahnriemenwechsel verbinden.

Werkzeug: jede Menge!

Weiter geht's bebildert:

Bild 1

Wenn Sigis Ölwanne SO aussieht, sind definitiv die Simmerringe von Kurbelwelle und Nockenwellen fällig.

Das sieht nicht nur eklig aus und stört den Prüfi bei der HU. Das Öl ist auch schädlich für Zahn- und Keilriemen.

 

Wenn der Zahnriemen reif zum wechseln ist, die Wellendichtringe am besten gleich mit wechseln!

Bild 2

Zuerst muss die Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe gelöst werden! Dafür gibt es 2 Methoden:

Die Abdeckung zum Motorraum abbauen.

1. Wenn die Schraube vorschriftsmäßig angezogen ist, Ratsche mit mindestens 60 cm Verlängerung und 32er Nuss in das Loch einführen, jemanden fest auf die Bremse treten lassen und die Schraube lösen (normales Rechtsgewinde).

Die Schraube nur lösen! Noch nicht entfernen!

 

Bild 3

 2. Wenn die Schraube viel zu fest (wie so oft) sitzt, kann man zusätzlich die Kurbelwellenriemenscheibe mit 2 Spanngurten fixieren.

Die beiden Keilrippenriemen abnehmen (siehe Zahnriemen wechseln)

 

Bild 4

Die Zahnriemenabdeckung abbauen (siehe Zahnriemen wechseln)

Die beiden Nockenwellenschrauben lösen. Noch nicht entfernen!

Den Zahnriemen abnehmen (siehe Zahnriemen wechseln)

Bild 5

Überall Öl...

Ab jetzt wird es heikel! Äußerste Vorsicht ist geboten! Die Kipphebel drücken mit Federkraft gegen die Nocken. Daran immer denken!Wenn eine Nockenwelle durch den Federdruck umschlägt, besteht Lebensgefahr für die Ventile!

Das Schutzblech abbauen und reinigen

 

Bild 6

Alles reinigen.

Die Abbildungen sind von der vorderen Bank. Für die hintere gilt prinzipiell das gleiche.

Bild 7

Wenn der Dreck weg ist, kann es los gehen.

Bild 8

Einen Schlitzschraubendreher (am besten die Klinge mit Isolierband umwickeln) an der Dichtlippe vorbei nach innen drücken und den alten Simmerring vorsichtig heraus hebeln.

Die Dichtfläche im Zylinderkopf und den Wellenstumpf reinigen.

Den neuen Simmerring außen und innen mit etwas mit Motoröl benetzen, auf den Wellenstumpf schieben und in den Zylinderkopf eindrücken.

Darauf achten, dass der neue hinterher gerade sitzt!

Nun das Schutzblech und die Nockenwellenriemenscheibe wieder anbauen. Halteschraube zunächst nur leicht anziehen.

 

Bild 9

Danach das selbe an der hinteren Bank durchführen.

Wenn oben alles fertig ist, geht es unten weiter. Das Deckblech und die Kurbelwellenzahnriemenscheibe abnehmen, alles reinigen und den Simmerring wechseln. Das Motoröl muss dazu nicht abgelassen werden!

Die Kurbelwellenzahnriemenscheibe und das Deckblech wieder aufstecken.

Nun kann der Zahnriemen und der ganze Rest in umgekehrter Reihenfolge  wieder angebaut werden.

Bild 10

Einer der alten Simmerringe. Hart wie Stein und so rissig, dass er an der Welle genauso dichtet, als wäre er nicht vorhanden.

Bild 11

 Alles wieder fein!

Bild 12

Die Ölwanne schön putzen und freuen, dass sie die nächsten Jahre sauber bleibt!